„Man tüftelt so lange, bis es eine Lösung gibt.“

Dominik Arendt ist überzeugt, als Ingenieur darf man auch ein wenig den Spieltrieb des Kindes weiterleben. Er ist Entwicklungsingenieur im Kompetenzteam Digitalisierung ‒ eingestiegen ist er als Werkstudent.
Dominik Arendt

Interview mit Dominik Arendt, Entwicklungsingenieur im Team Digitalisierung des Bereichs Maschinenautomation

Guten Tag, Herr Arendt. Sie haben Eckelmann schon als Werkstudent kennengelernt. Heute gehören Sie zum Kompetenzteam Digitalisierung im Bereich Maschinenautomation. Wie kam es dazu, dass Sie bei uns als Werkstudent anfingen und dann auch Ihre Masterarbeit mit Praxisbezug zu Eckelmann schrieben?
Ich freue mich, meine noch relativ junge Geschichte bei Eckelmann erzählen zu dürfen, in der ich durch die frühe Zugehörigkeit tatsächlich schon sehr vielfältige Einblicke in unterschiedliche Bereiche erhalten habe.
Über den Wunsch, meine Bachelorarbeit praxisbezogen zu schreiben und die Empfehlung meines Nachbarn Markus Berens wurde ich zunächst auf die Eckelmann AG aufmerksam. Da mich sowohl die Programmierung als auch die Automatisierung schon während des Studiums besonders interessiert haben, passte die Idee, die Bachelorarbeit zu nutzen, um einen Freischaltcode-Generator zu programmieren und parallel als Werkstudent in der technischen Dokumentation bei Eckelmann einzusteigen. Auch mein Pflichtpraktikum habe ich bei Eckelmann absolviert und in der Bildverarbeitung mitgearbeitet.
Im Zuge der Masterarbeit bin ich später als Werkstudent in die SPS Grundlagenentwicklung gewechselt. Da die Hochschule in Kaiserslautern vorwiegend Blockseminare angeboten hat und ich sowieso viel Zeit in der alten Heimat im Rhein-Main-Gebiet verbracht habe, ließ sich beides gut vereinbaren. In der Masterarbeit habe ich mich schließlich im Speziellen mit der Anbindung von Werkzeugmaschinen mittels OPC-UA an übergeordnete Systeme - wie etwa an das Machine Management System - beschäftigt. Meine Betreuer bei Eckelmann und auch die anderen erfahrenen Kollegen waren immer sehr offen für meine fachlichen Fragen.

Wie haben Sie den gleitenden Einstieg ins Berufsleben bei Eckelmann erlebt?
Da ich meine Kollegen und meinen Arbeitsplatz in der Applikation schon kannte, gestaltete sich der Übergang ins Berufsleben nahtlos. Der Arbeitsalltag und die Abläufe waren ähnlich zu vorher. Das einzige, was sich mit dem Einstieg erheblich geändert hat, war die Bezahlung. (Lacht)

Heute beschäftigen Sie sich vorwiegend mit der Digitalisierung. Digitalisierung ist ein sehr weites Feld: Welche Aufgaben haben Sie hier konkret und an welchen Projekten arbeiten Sie momentan?
Unser Team arbeitet primär an der Entwicklung des Machine Management System. Da geht es vor allem um Softwareentwicklung mit u.a. C#, JavaScript und HTML. Ganz konkret beschäftige ich mich momentan mit Installationsprogrammen, also Setups, und teste unsere Lösungsideen, sodass wir bald Version 1.0 releasen können.
Außerdem wirke ich an der Entwicklungsumgebung für unsere aktuelle E°EXC 89 Steuerungsgeneration mit, die auf CODESYS V3 basiert und die wir an die Anforderungen unserer Kunden optimal anpassen.
Bei der Entwicklung eines neuen, applikationsorientierten Teststands für unsere Steuerungen habe ich auch mit Hardware zu tun. Die Aufgaben sind also recht vielseitig.

Stellen Sie sich vor, ein Freund aus der Schulzeit, der selbst nichts mit IT oder Automatisierung zu tun hat, fragt Sie beim Abitreffen, was Sie bei Eckelmann machen. Was würden Sie ihm antworten?
Das ist lustig, ich habe kein Abitur! Nach der Mittleren Reife habe ich eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik absolviert, danach habe ich den Elektromeister im Handwerk gemacht und dann habe ich mich entschieden, noch ein Studium draufzusetzen. Das heißt, meine Schulfreunde wissen schon lange, dass ich „etwas mit Kabeln mache“. Würde mich aber einer fragen, würde ich sagen: „Ich programmiere Software für die Industrie“, darunter kann sich wohl jeder etwas vorstellen.

Welche Fähigkeiten sollte man für Ihren Job mitbringen?
Analytisches Denken und Spaß am Programmieren sind die wohl wichtigsten Eigenschaften für diesen Job. Man sollte außerdem Lust haben, sich in verschiedene Programme und Programmiersprachen einzuarbeiten, da sich die Softwareentwicklung ständig verändert.

Klar, man lernt nie aus. Wie haben Sie bei Eckelmann dazugelernt? Und welche Möglichkeiten bietet Ihnen das Unternehmen, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln?
Ich habe vor allem gelernt, zu welchem Zeitpunkt und bei welchen Fragestellungen es gut ist, andere Kollegen zu Rate zu ziehen und welche Kollegen die richtigen Ansprechpartner sind. In unserem Job ist es heute unmöglich, alles selbst zu wissen. Dafür ist die Softwarebranche zu sehr gewachsen. Stattdessen gibt es für jede Fragestellung und Problemlösung einen Spezialisten. Ich habe seit meinem Berufseinstieg auch gelernt, welche Arbeiten – bei uns in Form von Tickets – zu priorisieren sind und welche ich eher hintenanstellen kann bzw. muss.
Für den fachlichen Austausch weiß ich die Entwicklerabende und Hackathons sehr zu schätzen. Eckelmann bietet mir auch die Möglichkeit, mein Fachwissen und meine Soft Skills in Schulungen weiterzuentwickeln. Wer einen Bedarf erkennt, meldet sich einfach mit seiner Begründung dafür an.

Wie würden Sie die Arbeitsatmosphäre und Unternehmenskultur bei Eckelmann beschreiben?
Ich schätze die kurzen Kommunikationswege zwischen Kollegen, den Vorgesetzen und dem Vorstand. Und ich schätze auch meine Kollegen. Es gibt vieles, was die Arbeitsatmosphäre fördert. Ich mag die Kantinenveranstaltungen, die von Kulturwissenschaft bis Naturwissenschaft zu unterschiedlichen Themen stattfinden. Auch das gemeinsame Essen mit dem Team in der Kantine, die team-übergreifend angesiedelten Teeküchen und die sportliche Unterstützung durch zum Beispiel Jobräder, Duschen und Eckelmann-Team-Sponsoring finde ich großartig.

Sie selbst sind bei den RunnINGs aktiv, die jedes Jahr beim 25-Stunden-Lauf der Wiesbadener Sportförderung als Staffelteam antreten, und kümmern sich auch mit um die Organisation der Teams von Eckelmann. Was treibt Sie an, sich hier zu engagieren?
Es gibt viele im Unternehmen, die sich im Orgateam engagieren. Ich habe die Veranstaltung im letzten Jahr zum ersten Mal mitorganisiert. Man trifft sich unabhängig von der Arbeit mit Kollegen, macht Sport zusammen und bildet ein Team – das macht für mich den besonderen Reiz aus. Der 25-Stunden-Lauf ist zwar ein Sportereignis, aber es ist auch ein tolles Gemeinschaftserlebnis, wenn andere Kollegen in den Kurpark kommen, um die RunnINGs an der Bahn anzufeuern und im Eckelmann-Camp vorbeizuschauen, bei Kaffee, Kuchen und Barbecue.

Wegen der Corona-Pandemie steht ja leider noch in den Sternen, ob der 25-Stunden-Lauf dieses Jahr durchgeführt werden kann.
Die Veranstaltung sorgt immer auch Tage später noch für viel Gesprächsstoff im Unternehmen und viele nehmen einen Anteil daran, sogar wenn sie selbst nicht mitgelaufen sind. Das Wispo-Team wird alles versuchen, den Lauf unter Sicherheitsauflagen stattfinden zu lassen. In der aktuellen Situation ist das für mich allerdings für dieses Jahr kaum vorzustellen. Als Teamcaptain habe ich unsere Mannschaft trotzdem zum Trainingsstart aufgerufen – eine sportliche Einheit unter Kollegen oder Freunden finde ich im Moment wichtiger denn je. Sportliche Aktivitäten nur von einer Veranstaltung abhängig zu machen, wäre schade. Vielleicht finden wir eine andere Möglichkeit, sich mit anderen Teams zu messen – zum Beispiel an vielen verschiedenen Orten und online vernetzt.
Und: Nach aktuellem Stand können wir im Juni wieder beim Stadtradeln mitmachen. Vielleicht steigen in dieser ungewöhnlichen Zeit ja als Ausgleich zu all den getroffenen Maßnahmen wieder mehr Kollegen aufs Fahrrad. Im letzten Jahr haben sich 50 Teilnehmer gemeldet. Schön wäre es, diese Zahl zu übertreffen, damit noch mehr Kollegen ein sportliches Zeichen für den Klimaschutz setzen.
Am allermeisten hoffe ich, dass alle gesund bleiben. Das Motto Gesundheit steht ja auch im Sport immer an höchster Stelle.  

Was war als Kind Ihr Traumberuf?
Ich erinnere mich selbst nicht, aber es gibt ein Video von mir als Kind, in dem mich ein Nachbar nach meinem Berufswunsch fragt: „Elektriker, wie mein Papa!“, war meine Antwort.

Fallen Ihnen drei gute Gründe ein, warum ein junger Mensch sich für Automatisierungstechnik interessieren sollte und vielleicht sogar selbst eine Karriere z.B. als Elektroingenieur oder Informatiker anstreben sollte?
Eine Sache vorweg: Den Weg, erst eine Ausbildung und danach ein Studium zu absolvieren, kann ich jedem ans Herz legen. Ich finde, man kann auf so viele Erfahrungen zurückgreifen, dass man auf jeder Ebene glaubwürdige Gespräche führen kann – mit Azubis genauso wie mit Entwicklern. Das finde ich sehr von Vorteil.
Zu Ihrer Frage: Es gibt heute immer mehr interessante Jobs im Ingenieurswesen und das überall auf der Welt. Selbst, wenn wir zurück in die Steinzeit kommen sollten, kann man mit seinen Skills als Ingenieur das Rad neu erfinden. Man ist in den wenigsten Situationen aufgeschmissen. Man erfährt von einem Problem und tüftelt so lange, bis es eine Lösung gibt. Als Ingenieur darf man so auch ein wenig den Spieltrieb des Kindes weiterleben. Ich würde wahrscheinlich auch anfangen zu schwärmen: „Du hast die Chance, Roboter live zu sehen und an ihnen zu entwickeln. Und wie spannend ist denn Robotertechnik!“.
Und noch etwas Allgemeines: Durch ein Studium ist man gezwungen zu lernen und Bildung kann vor gesellschaftlichen Fehlentscheidungen bewahren. Das wird gerade in unserer Zeit wieder wichtiger.

Stellen Sie sich vor, Eckelmann wäre ein Film. Warum sollte man ihn unbedingt anschauen?
Der Filmtitel lockt: “Episode I: Eckelmann schlägt zurück”.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke in Ihren persönlichen Weg bei Eckelmann.

Das Interview wurde im April 2020 geführt.